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Schweizerischer Schleusenschiffer Klub – Club Suisse des Ecluseurs

Nuku Hiva

Morgens eine Kathedrale und am Mittag dann in den Regenwald – heute haben wir viel gesehen… Aber jetzt erstmal der Reihe nach.

Auf dieser Insel gibt es eine echte katholische Kathedrale. Tür auf und eintreten bitte…

Soooo gross ist die Kathedrale von Nuku Hiva nicht.

Die Schnitzereien sind wirklich einsame Klasse. Und mit modernen Bezügen: die Figur ganz unten rechts hat eine Bierflasche in der Hand (…man muss schon genau hinschauen). Das wird uns von der Reiseleitung als pragmatische Auslegung des Katholizismus verkauft (naja?).

Unter dem Taufbecken ist der Boden mit absoluten Raritäten ausgestattet. Man stelle sich vor: Runde Steine! Tatsächlich sind die richtig selten: man kennt von den Vulkanfelsen abgebrochene Stücke, die sind scharfkantig. Oder Sand am Strand, der ist zu feinkörnig. Aber Kiesel, richtig rund? Wirklich selten – schliesslich gibt es ja auch sehr wenige Flüsse auf den kleinen Inseln.

Auf den Inseln gibt es keine Reisecars, und auch keine normalen Autos. Nur Pickups: es passen 5 Personen rein und hinten eine Ladefläche. Und so werden die Gäste zu viert auf vielleicht 20 Pickups verteilt. Immerhin gibt es für den Taxifahrer für einen Ganztagesausflug so ungefähr 100 Euro.
Ausserdem muss es ein Pickup sein. Denn der französische Staat gibt eine 30%-tige Subvention vom Anschaffungspreis dazu, wenn es sich um ein landwirtschaftliches Nutzfahrzeug handelt. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit, als auf Mururoa Atombombentests gemacht wurden und alles extrem strategisch war und somit stark subventioniert wurde. Das möchte man jetzt etwas zurückfahren, deswegen sollen sich die Leute in der Landwirtschaft engagieren, in der Hoffnung, sie kämen in der Zukunft ganz ohne Zustupf aus.
Und deswegen sehen fast alle Autos hier gleich aus.

Weiter geht die Fahrt zu einem besonderen Baum. Der war den Ureinwohnern heilig, und dort wurden auch gerne einmal ein paar Leute vom Nachbarstamm hineingehängt. Es findet sich immer ein abstehender Ast, dort konnte man die Person mit dem Unterkiefer gut hinhängen. Nachdem man die essbaren Teile verwertet hatte…

Ein riesiger Banyan- Baum, oder auch auf Deutsch Würgefeige genannt

Übrigens: Wenn moderne Archäologen verschollene Heiligtümer von Ureinwohnern suchen, dann schauen sie sich Satellitenfotos auf Google Maps an. Überall, wo diese riesigen Bäume stehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass man darunter etwas findet.

Ein idealer Ort also, um einen Haka zu zeigen:

Was bedeutet ein “Haka” eigentlich?

“Haka” ist ein reiner Angriffstanz: Wir werden uns erst mal gegenüber stehen und versuchen uns zu provozieren. So versucht man die Leute aus der Reserve zu locken, damit sie Fehler begehen. Und dann gibt es dabei natürlich ganz schlimme Wörter, die uns die Schamesröte ins Gesicht treiben würden, wenn ich sie übersetzen würde.

Unser Reiseleiter Jörg

Schade, er hat sie nicht übersetzt.

So, und dann kommt der Moment, in dem man über sich in den Baumkronen so ein leichtes Rauschen hört. Man denkt noch: “Wahrscheinlich fängt es jetzt ein wenig zu Tröpfeln an”. Und dann hat man noch genau 10 Sekunden Zeit, um Kamera und Handy wasserfest zu verpacken – nach 15 Sekunden ist man nass bis auf die Knochen.

Was uns elegant zur Bauform der historischen Hütten leitet. Die haben nämlich immer eine steile Dachseite, und eine etwas flachere. Warum nicht die gleiche Neigung, wie bei uns? Ganz klar: die steile Seite ist das Kopfende vom Schlafplatz. Das Dach besteht aus Palmblättern, und wenn diese steil angeordnet sind, dann regnets auch nicht durch. Und wenn es auf die Füsse tröpfelt? Das ist ja nicht so schlimm.

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