Wir machen eine Rundfahrt auf Tahiti. Eine Handvoll Touristen mit uns im Bus. Der Tourguide stoppt auf einem Parkplatz in der Nähe eines Aussichtspunkts mit Blick auf das weite Meer. Aaaaah! Sehr gut, das gibt bestimmt schöne Fotos.
Wir sollen mitkommen, da gebe es etwas Besonderes zu sehen. Nun gut, wir waren ganz vorne im Bus und folgen dem Guide; vor den anderen Mitreisenden. Ich denke noch, oh je, ganz vorne sind die Mitmachplätze – aber da ist es schon geschehen: Der Guide bittet Elvira, doch hinter die Absperrung ganz nahe zu kommen.

Elvira wird auf den Millimeter genau an einer bestimmten Stelle positioniert. Dann erklärt der Guide in aller Ruhe die speziellen Eigenheiten dieses Ortes. Glucksende, rauschende, fauchende Geräusche aus dem Untergrund lassen nichts Gutes ahnen.

Und plötzlich kommt ein Schwall Wassertropfen aus der Tiefe und pfeift mit einem Affentempo an Elvira vorbei. Das meiste jedenfalls.

Der damit verbundene Schreck ist natürlich ein Riesenspass für den Guide – und alle anderen Zuschauer.
Aber was war das überhaupt? Vulkanische Aktivität? Wilde Tiere in der Höhle?
Weit gefehlt. Schau Dir einfach das Video an.
In Tahiti kommt eine sehr lange Dünung aus südlichen Richtungen. Ursprung sind die “roaring forties”, also die sturmgeplagte Zone rund um die Antarktis. Das ist zwar ein paar tausend Kilometer weiter weg – macht aber hier immer noch eindrückliche Wellen.
Ein Fluss auf Tahiti
Später, auf der Fahrt ins Innere der Insel, haben wir uns noch einen der ganz wenigen Flüsse angesehen. In deren Wasser leben jede Menge Fische.
Die Fische sind Verwandte zu den Muränen im Meer – und zu den Aalen, wie wir sie auch in Europa kennen.
Jeder Tourguide hat seine ganz eigene Mischung dabei, um die Fische anzulocken. Das Rezept stammt wahrscheinlich vom Opa – schliesslich ist das schon seit Jahrhunderten eine valable Methode, Fische zu fangen. Man füttert die Biester regelmässig an, und ab und zu greift man beherzt in die quirlige Menge.
Strand ist nicht gleich Strand
Später hat uns der Guide noch an einem Strand erklärt, welche Arten von Sand es in dieser Region gibt. Einerseits gibt es die mit dem weissen Sand, fast schneeweiss – der stammt von den Korallen. Die Korallen werden von den Papageifischen gefressen, und hinten kommt dann blütenreiner, weisser Sand heraus. Andererseits gibt es die ziemlich schwarzen Sande vulkanischen Ursprungs.

Doch welchen Strand bevorzugen die Tahitianer selbst? Das kommt darauf an:
- Bei Mittagshitze mit voller Sonneneinstrahlung geht man lieber an den weissen Strand. Schliesslich wird der schwarze Sand durch die Sonne dermassen heiss, dass es Brandblasen an den Fusssohlen gibt. Einmal barfuss durch den heissen Sand und der Urlaub ist gelaufen.
- Ohne direkte Sonne geht man an den schwarzen Strand. Dort war es vor kurzem mit der Sonne noch so heiss, dass der Strand perfekt desinfiziert ist. Würde man jetzt an den weissen Strand gehen, dann müsste man sich mit den “Momos” herumärgern. Das sind Sandflöhe, die ohne Anlauf bis in Kniehöhe springen können und blitzartig zubeissen. Absolut ungefährlich, aber man wird sich noch mehrere Tage an deren Besuch erinnern.
So etwas muss man als Tourist einfach wissen…