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Schweizerischer Schleusenschiffer Klub – Club Suisse des Ecluseurs

Von Buhnen, Leitdämmen und Tonnen im Rhein

Buhnen und Leitdämme verhindern Erosion, leiten das fliessende Wasser in das Fahrwasser und ermögliche so eine Schifffahrt mit genügendem Tiefgang. Buhnen und Leitdämme sind aber auch gefährlich. Deshalb sind sie auch mit Tonnen und Spieren markiert.

Buhnen sind Dämme, die senkrecht zum Ufer in den Fluss ragen. Hier auf der Ijssel bei einem Wasserstand etwas über Mittelwasser.
Leitdämme sind Dämme, die in Strömungsrichtung längs im Fluss verlaufen und das Fahrwasser gegenüber dem anderen Flussbett abgrenzen. Hier die Einfahrt zum Bingener Loch bei Mittelwasser.
Hindernistonnen oder Spieren (hinten durch Hochwasser beschädigt) markieren die Buhne, die bei Hochwasser oder am Oberrhein nicht sichtbar ist. Hindernistonnen sind grün-weiss oder rot-weiss gefärbt. Sie markieren das Fahrwasser. Dies ist der Teil des Flusses, der befahren werden kann.
Fahrrinnentonnen sind rot oder grün. Sie markieren die Fahrrinne. Die Fahrrinne ist der Teil des Fahrwassers, das genügende Tiefe für die Grossschifffahrt hat (siehe Blog “Errechnung der Fahrrinnentife auf dem Rhein”).
Buhnen sind gefährlich!
  • Die Spiere oder die Tonne, die die Buhne markieren sind in der Regel nicht auf dem äussersten Punkt motiert, bzw befestigt.
  • Vor der Buhne hat es bedeutende Wirbel, die es zu meiden gilt.
  • Die Bucht zwischen den Buhnen ist oft untief. Es kann böse enden, die Bucht zu befahren.
  • Ein Kollege des Karlsruher Motorbootklubs hat mir erzählt: Pro Jahr landen allein im Raum Karlsruhe meist fünf Sportboote auf Buhnen und bleiben dort oft beschädigt liegen.
Dieser Sportschiffer nützt zu Berg die Gegenströmung in der Bucht zwischen den Buhnen. Dies ist auf der Ijssel. Auf dem Niederrhein fährt der Kollege mit Sicherheit irgendwann auf Grund.

Buhnen am Oberrhein

Die Buhnen im freifliessenden Oberrhein verlaufen unter der Wasseroberfläche und sind in der Regel nicht sichtbar. Hier Buhne bei Mittelwasser im Raum Maxau. Zusätzlich gilt: Im Oberrhein gibt es viele Buhnenfelder. Markiert werden nur die erste und letzte Buhne mittels einer Hindernistonne.
Buhnenfeld mit Hindernistonne im Raum Maxau. Wasserstand oberhalb Mittelwasser.

Die Buhnenfelder folgen dem Flusslauf. Eine Biegung muss man mitdenken. Dies bietet vorallem bei der langsamen Bergfahrt Probleme und man gerät schnell zu nahe ans Buhnenfeld. Wird man in einer solchen Situation noch von einem Güterschiff überholt, besteht leicht die Möglichkeit zwischen die Buhnen gespült zu werden. Dies endet meist fatal. Wer auf der schnellen Talfahrt direkt von Tonne zu Tonne fährt, ohne die Biegung des Flusse mitzudenken, landet unweigerlich auf einer Buhne. Es ist auf der Talfahrt sicherer immer die Fahrrinne zu suchen (Echolot/Position auf Kartenplotter) als nahe am Ufer zu fahren.

Bei drohendem Hochwasser versetzt die WSV die Tonnen hinter das Buhnenende um ein Vertreiben der Tonne zu verhindern. Die Buhnen kommen dann weiter Richtung Flussmitte raus, als das die Tonne anzeigt. Abstand halten!

Buhnen und Leitdämme am Insel- und Mittelrhein

Die wunderschöne Naturlandschaft des Inselrheins, hier bei Geisenheim, ist in Wirklichkeit eine hochtechnische Landschaft. Es geht darum, mittels Verbauungen eine Vertiefung des Rheins durch die Strömung zu verhindern und gleichzeitig genügend Wassertiefe für die Schiffahrt zu garantieren. Buhnen verringern die Strömung im Rüdesheimer Fahrwasser um das Rheinwasser in das Kemptener Fahrwasser zu leiten. Dieses ist das Hauptfahrwasser an dieser Stelle.
Beide Fahrwasser sind von Leitdämmen abgegrenzt. Dazwischen die Rüdesheimer Aue.
Am Mittelrhein ist in der Regel die Fahrrinne mittels Fahrrinnentonnen (grün oder rot) bezeichnet. Es empfiehlt sich dringend in der Fahrrinne zu bleiben, auch wenn es bei Begegnungs- und Überholmanövern etwas eng werden kann.
Bingener Loch. Die Fahrrinne ist mittels eines unter Wasser liegenden Leitdammes abgegrenzt am linken Ufer verhindern Buhnen die Strömung. Zwischen den Buhnen liegen zusätzlich die gefährlichen Lochsteine.

Buhnen am Niederrhein

Am Niederrhein sind die Buhnen einzeln mittels Spieren bezeichnet. Die Fahrrinne ist in der Regel nicht bezeichnet. Am Niederrhein sind die Buchten -bei der nötigen Vorsicht- wunderbare Badeorte.

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