
Die Palmschleuse in Lauenburg ist die älteste Kammerschleuse Europas. Sie ist der noch erhaltene Rest des Stecknitzkanals, dem ersten Kanal, der eine Scheitelhaltung überwindet. Er wurde 1391 bis 1398 gebaut. Damals dauerte eine Fahrt von Lüneburg über Lauenburg nach Lübeck 5 Wochen, war aber deutlich schneller und günstiger, als eine Fahrt über Land. Transportiert wurde vorwiegend Salz aus Lüneburg, das in Lübeck dann in die norwegischen Heringsfanggebiete weitertransportiert wurde. Eingesalzenen Hering ins europäische Festland zu liefern, war ein einträgliches Geschäft für die Hansekaufleute.

Hier die Ausfahrt aus der Schleuse in die Stecknitz, dem natürlichen Fluss, der zum Bau des Kanals verwendet wurde.
Die Schleuse war ursprünglich aus Holz gefertigt, 1724 wurde die hier noch erhaltene Form gebaut. SIe war nun gemauert; die runde Form diente dazu, sie gegen Erddruck stabiler zu machen. Bis 1896 war sie in Betrieb. Dann wurde mit dem Bau des heutigen Elbe-Lübeckkanals begonnen, der aber weitgehend der Streckenführung des alten Stecknitzkanals folgt. Die Schleusen wurden neu gebaut und grösser dimensioniert. Bis heute fährt in bescheidenem Masse Berufsschiffahrt von der Elbe nach Lübeck.

Ein Besuch Lauenburgs, dieses einst bedeutenden Städtchens, lohnt sich sehr: das kleine und feine Elbschiffahrtsmuseum, die wunderhübsche Altstadt. Die Marina „Skippertreff“ ist sehr empfehlenswert, ein guter Ausgangspunkt für die Fahrt nach Lübeck oder nach Hamburg, jeweils eine Tagesfahrt.